Buslotsen der Robert-Koch-Schule
Bericht aus dem Magazin "RMVmobil" - 1. Ausgabe 2005
VGF bildet erstmals Buslotsen in Frankfurt aus
Die VGF hat zusammen mit dem RMV die ersten Schüler in Frankfurt zu Buslotsen ausgebildet. Elf Schüler der Robert-Koch-Schule in Höchst
haben das Training absolviert, nun können sie in Bussen und Bahnen tätig sein. "Können", denn Ausbildung und Tätigkeit sind freiwillig. Die VGF
hofft, mit dem Einsatz von Buslotsen die Atmosphäre in den Bussen des Schülerverkehrs zu entspannen und Schäden durch Zerstörungen
zu verringern.
Die Jugendlichen der 8. Klasse sollen in den Fahrzeugen und an den Haltestellen für Sicherheit sorgen, aber nicht die eigene gefährden. "Wir wollen
keine Sheriffs, sondern verantwortungsbewusste Jugendliche", sagt VGF-Trainer Roland Houda. Auf dieses Ziel haben die Jugendlichen 20 Übungsstunden
vorbereitet, am Ende stand ein Erlebnistag in der Stadtbahn-Zentralwerkstatt mit Übergabe der Zertifikate und Ausweise. Die VGF wird das Projekt in
Höchst fortsetzen und im Frühjahr weitere Schulen entlang der Eschersheimer Landstraße einbeziehen.
Rhein-Main-Verkehrsverbund 2005
Weitere Frankfurter Schüler als Buslotsen
Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und der RMV haben elf weitere Schüler der Höchster Robert-Koch-Schule zu Buslotsen ausgebildet.
Nun erhielten die Jugendlichen ihre Zertifikate sowie Ausweise und können Busse und Bahnen der VGF im Schülerverkehr begleiten.
Im Februar hatten bereits zwölf Jugendliche der Robert-Koch-Schule ihre Ausbildung beendet, seit Mitte März sind sie als Buslotsen unterwegs.
Engagiert und motiviert: RMV-Buslotsen
Buslotsen werden im RMV-Gebiet seit 2003 ausgebildet. Die Begleitung von Bussen und Bahnen durch eigens geschulte Schülerinnen und Schüler hat zum
Hintergrund, dass die Atmosphäre in den nicht selten vollen Fahrzeugen häufig gereizt ist.
Sicherheitsrisiken während der Fahrt und an Haltestellen - insbesondere für jüngere Schülerinnern und Schüler - wie auch Schäden durch mutwillige Zerstörungen
aller Art kann man mit Buslotsen in den Griff bekommen.
Buslotsen in Frankfurt
Die Robert-Koch-Schule in Höchst ist die erste in Frankfurt, an der ein entsprechendes Training angeboten worden ist. Nach der ersten Ausbildungsrunde mit
12 Schülern wurden in den vergangenen Wochen elf weitere Schüler zu Buslotsen ausgebildet.
Im Rahmen eines Erlebnistages in der Stadtbahn-Zentralwerkstatt der VGF wurden ihnen nun nach Lehrgangsende die Zertifikate und Ausweise überreicht.
In rund vier Wochen wird ein "Feedback-Tag" mit Begleitlehrer, Polizei und Verkehrsunternehmen stattfinden, und auch danach stehen die Trainer immer als
Ansprechpartner zu Verfügung.
Zivilcourage ist gefragt
Die Jugendlichen werden nun zu Ansprechpartnern im Schulverkehr und greifen bei kritischen Vorfällen ein. Dabei sollen sie als Mitschülerinnen und Mitschüler
handeln, nicht als Hilfssheriffs.
Die Jugendlichen können dabei zeigen, dass sie gelernt haben, hinzuschauen, Verantwortung zu übernehmen, eine Vorbildfunktion zu erfüllen und im Team
zu arbeiten. Bei all dem wird Eigenverantwortlichkeit groß geschrieben - insofern fördert das Vorhaben auch Zivilcourage bei Jugendlichen.
Erfolgreiches Konzept
Mit den elf neuen Buslotsen in Frankfurt hat das Buslotsenprojekt im RMV-Gebiet die 200er Marke deutlich überschritten. Die Atmosphäre im Schülerverkehr
bei den beteiligten Unternehmen hat sich erheblich und nachhaltig verbessert.
Statt übereinander zu schimpfen, spricht man nun miteinander. Denn die Praxis des Projektes zeigt, dass die Jugendlichen brenzlige Situationen besser
einschätzen und entschärfen können als Erwachsene. Sie verstehen nämlich die Sprache und die Gesten der Gleichaltrigen.
Aber auch die Buslotsen selbst profitieren: Sie lernen, dass sich Zivilcourage lohnt und trainieren aggressionsfreie Konfliktbewältigung - damit sind diese
Schülerinnen und Schüler vielen Erwachsenen voraus.
Wie wird man RMV-Buslotse?
Die Auswahl der RMV-Buslotsen erfolgt auf freiwilliger Basis. Das Projekt wird allen Schülerinnen und Schülern der achten Jahrgangsstufe einer Schule vorgestellt,
die sich dann melden können, um Fahrzeugbegleiter zu werden.
Wenn die Eltern einverstanden sind und auch die Schule keine Einwände erhebt, werden die Jugendlichen, die aus möglichst unterschiedlichen Schichten, Religionen
und Kulturen stammen sollten, in etwa 20 Unterrichtsstunden ausgebildet.
siehe auch: Bus-Lotsen übernehmen Verantwortung
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