Höchster Kreisblatt vom 25.03.2014
Robert-Koch-Schüler haben Spaß an der Mathematik
Ramona, Dzenita und Enise haben jeweils mehr als 100 Nachkomma-Stellen der Zahl Pi auswendig
gelernt.
Foto: Maik Reuß
Von Niklas Pröll
Neuntklässler feierten den Pi-Tag mit verschiedenen Aktionen rund um die unendliche
Kreiszahl – 118 Nachkomma-Stellen auswendig gelernt
Die Kreiszahl steht im Mittelpunkt: Die Klasse 9 b der Robert-Koch-Schule hat den Pi-Tag gefeiert.
Höchst. Vor lauter Zahlen haben die Köpfe geraucht.
Drei Schülerinnen hatten sich der Herausforderung gestellt und die unendliche Kreiszahl so weit
wie möglich auswendig gelernt, um sie ihrer Klasse vorzutragen. Die drei Nachwuchsmathematikerinnen
der Klasse 9 b wollten den Rekord ihres Klassenkameraden Serkan (15) brechen, der es zuvor auf 104
Nachkommastellen gebracht hatte. Ramona (14), Dzenita (16) und Enise (14) bewältigten die
Herausforderung mit 116, 117 und 118 Stellen nach dem Komma. Sie haben ihren Klassenkameraden
überboten, und der muss jetzt seinen Wetteinsatz einlösen: weitere Stellen auswendig lernen.
Ramona hat zwar nicht den neuen Rekord aufgestellt, doch ist sie zufrieden mit ihrem Ergebnis.
„Ich hatte eigentlich mehr gelernt, aber die Aufregung, vor der ganzen Klasse zu sitzen, hat mit
reingespielt“, sagt sie. Vor allem der generelle Spaß an Mathematik hat sie dazu gebracht,
bei der Aktion mitzumachen: „Ich möchte später beruflich etwas mit Mathe machen“.
Erst zum zweiten Mal wurde der aus den USA stammende Pi-Tag an der Robert-Koch-Schule begangen.
Freiwillig blieben die 26 Schüler nach Schulschluss noch zwei Stunden länger: Sie präsentierten
ihr selbsterarbeitetes Programm für den Pi-Tag. Es wurde ein selbstverfasstes Gedicht zur
Kreiszahl vorgetragen, es gab ein Pi-Quiz und es wurde passend zum Thema ein „Picknick mit Pizza und
Pie“ (engl. Auflauf) veranstaltet. Drei Gruppen hatten einen kurzen Film zum Thema Pi gedreht. Von diesen
drei Filmen wurde der Beste am Ende mit dem „Goldenen Pi“ ausgezeichnet. Sogar ein Pi-Rap wurde
vorgetragen.
Die Mathematik- und Klassenlehrerin der 9 b, Annett Lutz, hatte den Pi-Tag im vergangenen Jahr in die
Schule eingebracht. Zunächst hatte sie das Thema lediglich in den Unterricht integriert, doch in
diesem Jahr ließ sich ein eigenständiges Projekt organisieren. „Die Kinder sollen an der
Mathematik Spaß haben, dann geht das Lernen viel leichter.“ Eigentlich sei die Berechnung von
Kreiszahlen noch gar kein Unterrichtsthema gewesen, berichtet die Lehrerin. Eine Schülerin hatte
die Thematik während eines Praktikums im Januar kennengelernt und der Klasse vorgestellt.
„Man muss aufgreifen, was die Schüler miteinbringen“, sagt Annett Lutz, „sie sollen die Angst vor der
Mathematik spielerisch verlieren.“ Im nächsten Jahr ist eine Ausweitung des Feiertages auf die achte
bis zehnte Klasse geplant.
Die Zahl auswendig zu lernen war kein Zwang für die Schüler, doch viele haben es gemacht –
auch wenn sie nicht bei dem Wettbewerb angetreten sind. Als Ansporn gab es für das Auswendiglernen
von 100 Nachkommastellen eine mündliche eins und für 50 eine zwei. In seinem Kreiszahl-Rap hat
Umut (16) den Zusammenhang so erklärt: „Pi ist unendlich lang, sie zu wissen ist kein Zwang,
doch wer sie kann, ist mathematisch auf einem hohen Rang.“