Höchst. Das Zauberwort lautete „intrinsische Motivation“ – oder viel einfacher und verständlicher gesagt: „Die Schüler
wählen, woran sie Spaß haben.“ Darin sah der Schulleiter Jürgen Sennlaub den Motor, der die Robert-Koch-Schüler in der
letzten Woche vor den Ferien bei den Projekttagen angetrieben hat. Vor der Zeugnisausgabe versammelte sich die gesamte
Schulgemeinde gestern in der Turnhalle, um ausgewählte Projekte zu präsentieren.
Das Kollegium hatte sich erstmals dazu entschlossen, die Projektwoche, die üblicherweise nach den Osterferien stattfand,
in die letzte Woche vor den Sommerferien zu legen. Den Schülern sollte ein interessanter Jahresabschluss geboten werden.
Da nach der Verabschiedung der Abschlussklassen noch mehr Lehrer in die Projekte mit eingebunden werden konnten,
wurden kleinere Gruppen gebildet.
Das Ziel der zwanzig verschiedenen Projekte, darunter Naturkosmetik, Raketenbau und „Mit dem Fahrrad unterwegs“,
sei gewesen, nicht nach Schulrhythmus, sondern frei zu arbeiten, berichteten die Leiterinnen des Modeprojekts Evelyn
Maxeiner und Tanja Böhnert. „Sie haben ganz neue Qualitäten entwickelt“, sagte Maxeiner über ihre Schüler. Solche, die
die Pause normalerweise nicht abwarten könnten, hätten während der Projekttage wie selbstverständlich darauf verzichtet,
um weiter Pailletten auf ihre T-Shirts oder Hosen zu nähen.
Hinter diesem Erfolg steht aber erhebliche Mehrarbeit für die Lehrer. Auch für Maxeiner und Böhnert war die Vorbereitung
ein wenig stressig, schließlich mussten Materialien besorgt, Ideen entwickelt und Absprachen mit den Schülern getroffen
werden. Helmut Hertslet hatte es mit seinem Projekt „English Scenes“ recht schwer: In nur vier Tagen englische Texte, die
entsprechende Körpersprache und Selbstsicherheit zu vermitteln, war keine allzu leichte Aufgabe.
Geglückt ist es ihm aber doch. Die Szenen wirkten kraftvoll und alles andere als einstudiert. Auch die anderen
Projektpräsentationen auf der Bühne der Turnhalle fanden den tosenden Beifall der 300 Zuschauer. (nab)