Höchster Kreisblatt vom 11.04.2013

Robin ist das Mathe-Ass

Höchster Achtklässler rechnet sich bei einem hessenweiten Wettbewerb in die Endrunde



Robin Geisel liegt die Mathematik im Blut - sein Lieblingsfach in der Schule ist sie trotzdem nicht.
Foto: Maik Reuß

Die Frankfurter Konkurrenz hat er schon ausgestochen, jetzt geht es gegen die besten Mathe-Asse aus Hessens 8. Klassen. Der Höchster Schüler Robin Geisel hat eine natürliche Begabung, von der kaum jemand etwas ahnte.

Höchst. Manche Talente offenbaren sich eher zufällig. Der 15-jährige Robin Geisel aus Unterliederbach ist so ein "Naturtalent", dessen wirkliche Stärke bislang nicht einzuschätzen war.
Der Schüler der achten Klasse in der Robert-Koch-Schule in Höchst hat eine Begabung, von der auch seine Lehrer bislang kaum etwas ahnten: Robin ist ein Mathe-Ass. Bei einem landesweiten Wettbewerb tritt er nun gegen die besten Rechner in seinem Alter aus ganz Hessen an.
Die Konkurrenz aus dem Kreis Frankfurt hat er bereits hinter sich gelassen. Beim Vorentscheid wurde er zweiter. "Das hat uns schon auch überrascht. Von seinen Noten her war das in dieser Form nicht zu erkennen", sagt Mathe-Lehrerin Franziska Burkhard.

Zu den fleißigsten Schülern in ihrer Klasse zähle das Mathe-Ass nicht. "Er macht schon immer mit und hat auch so gut wie immer seine Hausaufgaben. Aber wirklich nach oben herausgestochen ist er nicht." In Klassenarbeiten nehme Robin mal eine Zwei, mal eine Drei mit nach Hause - solide, aber mehr auch nicht. Dass sich seine Begabung für Zahlen nun ausgerechnet im hessenweiten Wettbewerb offenbart hat, dafür hat die Lehrerin eine Erklärung: "Die Aufgaben, die da zu lösen sind, stammen aus verschiedenen Jahrgangsstufen. Eigentlich ist der Wettbewerb damit schwerer als normaler Unterricht. Aber wer ein Händchen für Mathe und ein grundlegendes Verständnis davon hat, ist im Vorteil."

Gut gelaufen

Für den Erfolgs-Schüler kommt sein gutes Abschneiden bei der letzten Runde - die war Mitte März, die Ergebnisse gab es allerdings erst in den Osterferien - dagegen gar nicht überraschend. "Ich habe schon bei dem Test gemerkt, dass es ganz gut läuft", sagt Robin. Mit einem entsprechend positiven Gefühl ging es in die Osterferien. Die Freude über das gute Abschneiden war aber natürlich dennoch groß.

Erst recht, da Mathematik überhaupt nicht das Lieblingsfach des Schülers ist. "Eigentlich mag ich Sport lieber. Mathe kommt da vielleicht an der zweiten Stelle", sagt Robin. Nicht nur seine Eltern, sondern auch seine Schulkameraden haben sich für ihn gefreut und ihm gratuliert, erzählt der 15-Jährige. Und selbst Mathelehrerin Franziska Burkhard sagt: "Ich bin sehr stolz auf dieses gute Ergebnis."

Nicht der Erste

Vor allem, da das Mathe-Ass keiner sei, der negativ auffalle. Im Gegenteil: "Er ist sehr sozial und freundlich." Robin Geisel ist übrigens nicht der einzige Schüler der Robert-Koch-Schule, der es in dem hessenweiten Mathematik-Wettbewerb weit bringt - er hat einen Vorgänger. "Wir hatten vor ein paar Jahren schon mal einen Schüler, der weit gekommen ist", erinnert sich Lehrerin Burkhard.

Eine Mathe-Arbeit steht in diesem Jahr nicht mehr an und so kann sich Robin Geisel nun voll auf die Endrunde konzentrieren. Allein gelassen werden soll der Schüler damit nicht. "Er hat schon Aufgaben bekommen." Bis Ende Mai bleibt noch Zeit zur Vorbereitung. Unter Druck setzt sich der Schüler aber nicht. "Ich finde es schön, überhaupt so weit gekommen zu sein." Bei aller Freude über sein Abschneiden: Ein klein wenig droht dem Mathe-Ass nun der Fluch der guten Tat. Jetzt, wo man weiß was er kann, wären ja auch noch stabilere Noten in den regulären Arbeiten möglich, meint seine Lehrerin. (göc)