Zwischen Teelicht und O-Saft: Kinder stellen die Robert-Koch-Schule vor

Höchst. Zwei Teelichter flackern, getrennt durch eine Glasscheibe, vor den drei Schülern auf dem Tisch. Eines der Lichter steht vor der Glasscheibe, das andere in einem Glasbehälter dahinter. „Meine Assistentin füllt jetzt Wasser in das Glas und macht die hintere Kerze aus“, verspricht der Siebtklässler Mohammed Bouyerdane. Doch als der Wasserpegel in dem Glas über die Flamme steigt erlischt diese dann doch nicht. Magie? – „Nein, das ist Physik und heißt Reflexion“, sagt Mohammed grinsend. In Wahrheit steht nämlich nur ein Teelicht auf dem Tisch, dessen Flamme sich in der Glasscheibe spiegelt.

Für den Tag der offenen Tür der Robert-Koch-Schule nahmen die Schüler der Realschule gerne einen zusätzlichen Unterrichtstag auf sich. Nur eine Klasse war vom Unterricht befreit: „Die 10b führt unsere Besucher durch die Schule“, erklärt Schulleiter Jürgen Sennlaub die Freistellung der Jugendlichen. Im Kunstraum der Schule trafen sich interessierte Eltern zunächst zu Kaffee und Kuchen. Die Zehntklässler teilten die frisch gestärkten Besucher dann in kleine Grüppchen auf und nahmen sie mit zur Stippvisite in den Unterricht.

Schon vor dem Betreten der Schulküche stieg den Eltern der leckere Duft von Hackfleischsoße in die Nasen. Im Wahlpflichtfach Hauswirtschaft lernen die Jugendlichen zu kochen und zu backen. Dabei sollen die zubereiteten Speisen nicht nur frisch, sondern auch gesund sein – dazu noch keinen großen Zeitaufwand erfordern. Da wird der Orangensaft schon mal selbst gepresst.

In der Schulwerkstatt verarbeiteten die Realschüler Holz zu kleinen Standuhren, Schachbrettern und Gewürzregalen. Im Physikraum warteten die Jugendlichen den Besuchern mit spannenden Experimenten über Mondfinsternis, Sammellinsen und Spiegelungen auf.

„Der Tag der offenen Tür richtet sich besonders an Eltern, deren Kinder die 4. Klasse besuchen“, sagt Sennlaub. Durch die Unterrichtsbesichtigungen soll den Eltern gezeigt werden, was künftige Schüler der Robert-Koch-Schule lernen werden. Seit 2005 öffnet die Realschule regelmäßig ihre Pforten zur Besichtigung.

Auch in diesem Jahr nutzen wieder viele Eltern mit ihren Sprösslingen das Angebot. Lehrer und Schüler führten mehr als 100 Besucher durch Musik- und Chemieunterricht. Wem die Führung durch das Hauptgebäude nicht reichte, konnte sich von der 10b außerdem noch in die Außenstelle am Justinusplatz begleiten lassen. (ges)



siehe auch: Galerie/Ausstellung-Holz