Höchster Kreisblatt vom 09.05.2012

Wie sich Sport und Mathe verknüpfen lassen

Höchster Robert-Koch-Schüler rechnen für ein gemeinsames Training mit Fußball-Nationalspieler Cacau

Wenn sich rund 90 Schüler der Robert-Koch-Schule nachmittags zum Rechnen treffen, verbinden sie zwei Dinge: Mathematik und Sport.



Iqra (15) tippt das Ergebnis der Rechenaufgabe in den Computer ein.
Foto: Maik Reuß




Höchst. "Am liebsten wäre ihnen Cacau", meint Mathe-Lehrerin Annett Lutz. Für drei Unterrichtsstunden mit dem Fußballprofi, der auch im Kader der Nationalmannschaft für die Europameisterschaft steht, legen sich derzeit etwa 90 Schüler der Robert-Koch-Schule so richtig ins Zeug. Nachmittags, wenn viele Mitschüler bereits verschwunden sind, sitzen sie im Informatikraum an den Computern und rechnen Aufgabe um Aufgabe.

Etwa wie viele Äpfel Annas Oma auf dem Wochenmarkt verkauft hat. Die Iqra (15) grübelt kurz: Am ersten Tag hat Annas Oma 33 Kilo verkauft, am zweiten sieben Kilo weniger als am ersten und am dritten Tag fünf Kilo mehr als am zweiten. Iqra denkt, rechnet und tippt das Ergebnis schnell in die Eingabemaske der Webseite ein. Beim Klassenwettbewerb "Mathe macht das Tor" sei nicht nur das richtige Ergebnis, sondern auch Schnelligkeit gefragt, weiß Iqra. In Echtzeit werden die Ergebnisse übertragen und eine bundesweite Rangliste errechnet.

Ergebnisse an der Wand
Die überträgt Lehrerin Annett Lutz per Beamer auf die Klassenwand: "Die 9 b liegt zurzeit auf dem dritten Platz. Das ist nicht schlecht." Mit 90 Schülern aus unterschiedlichen Klassen nimmt die Robert-Koch-Schule in diesem Jahr zum zweiten Mal am Wettbewerb teil und reiht sich in die Riege von fast 33 000 Teilnehmern aus ganz Deutschland. Für den Hauptgewinn (zwei Sportstunden und eine Mathestunde mit Cacau, oder einem von vier anderen (Profi-Fußballern) wird der dritte Platz allerdings nicht reichen. Doch noch bleiben den Schülern zwei Wochen Zeit ihr Ergebnis zu verbessern.

Und selbst wenn sie schließlich nicht zu den Siegern zählen sollten, sei der Wettbewerb für die Schüler ein Gewinn, ist Lutz überzeugt. Sie hat nicht nur alle Teilnehmer in der Zeit des Wettkampfes von den Mathehausaufgaben befreit. Gleichzeitig können sich die Schüler über den Wettbewerb eine gute mündliche Note erarbeiten. "Außerdem kann ich hier die ganzen Themen wiederholen, die ich später für die Abschlussprüfung brauche", erklärt Schüler Marco. "Wenn man sowieso den ganzen Tag zu Hause am PC sitzt, kann man auch etwas Sinnvolles am Computer tun."

Kontinuierliches Training
Damit hat das Projekt ein wichtiges Ziel erreicht. "Der Wettbewerb soll den Schülern helfen, ihre mathematischen Fähigkeiten zu verbessern. Hier können sie erleben, dass kontinuierliches Training zum Erfolg führt", erklärt Lutz. Ganz wie im Sport. Und so setzt das Projekt auf die Verknüpfung von Sport und Mathe. Mit zusätzlichen Partys, in denen die Schüler in Teams gemeinsam rechnen und in der Sporthalle trainieren, bekommt Mathematik eine neue Dimension. ehm