Eine ganze Tonne Müll haben 14 Klassen in Höchst von den Straßen und Wegen rund um ihre Schulen eingesammelt. Eine saubere Umwelt und Verantwortungsbewusstsein sind das Ziel des Projekts.

Sindlingen. «Die Welt muss sauber bleiben», bringt es Badr aus der vierten Klasse der Ludwig-Weber-Schule auf den Punkt. 34 weiße Müllsäcke, vollgestopft mit Abfall aus der Umgebung der Schule haben die Schulkinder gestern Vormittag gesammelt und damit ihren Beitrag zur Aktion «Sauberhafter Schulweg» geleistet.

Gardinen gefunden

Was die Leute alles einfach auf die Straßen, Wege und Spielplätze schmeißen, können die Schüler kaum fassen. «Wir haben sogar Gardinen gefunden», berichtet die zehnjährige Miriam. Mit Papier, altem Gemüse, ausrangierten Pflanzen, Verpackungen und Elektronikartikeln ist der Schulweg der Grundschüler verschmutzt. «Dieses Jahr haben wir sogar noch mehr gefunden, als im letzten Jahr», zieht Badr Bilanz. Die Schule nimmt mittlerweile zum dritten Mal an der Umweltkampagne der Hessischen Landesregierung teil.

Abfall kostet viel Geld

Dass die Vermüllung von Straßen und Landschaften stetig zunimmt, weiß nicht nur Badr. Seit 2002 versucht das Hessische Umweltministerium mit der Sammelaktion dem Problem entgegenzuwirken. Denn: Herumliegender Müll senkt nicht nur die Lebensqualität, sondern kostet auch Geld. «Die hessischen Kommunen geben jährlich weit mehr als 100 Millionen Euro für die Reinigung öffentlicher Plätze aus», so das Ministerium.
Neben einer sauberen Umwelt soll die Aktion auch einen pädagogischen Nutzen bringen: «Die Kinder sollen den verantwortlichen Umgang mit ihrer Umwelt lernen», erklärt die Leiterin der Ludwig-Weber-Schule, Fatima Otuarak-Pieknik. Eine lehrreiche Aktion, die den Kindern auch Spaß macht. «Sie waren extrem motiviert. Wir mussten sie sogar teilweise davon abhalten, Sperrmüllecken weg zu räumen», sagt Nora Büttner, Fachlehrerin an der Ludwig-Weber-Schule.
Rund 30 000 Schüler aus 200 hessischen Schulen haben sich in diesem Jahr an der Aktion beteiligt. Sechs Schulen aus Frankfurt, darunter auch die Robert-Koch-Schule in Höchst, waren dabei. Eine ganze Tonne Müll haben die Schüler der 14 Klassen in Höchst gesammelt, mehr als 200 Müllsäcke dabei verbraucht.

Säcke gerissen

«Die Kinder hätten noch mehr gesammelt, wenn die Säcke stabiler gewesen wären», sagt die stellvertretende Schulleiterin Franziska Burkhard. «Leider sind die Tüten, die zur Verfügung gestellt wurden, sehr schnell kaputt gegangen, so dass die Schule kurzerhand noch eigene Tüten verteilt hat.» Nachdem die Aktion beendet war, wurden die Säcke innerhalb nur einer Stunde von der FES abgeholt», so Burkhard. Der Schulhof ist also wieder sauber, so wie die Umgebung der Schule.

Nach erfolgreicher Müllsammlung nehmen die Schüler nun klassenweise an einer Verlosung teil. 400 Euro winken den Gewinnern für die Klassenkasse.ehm

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