Zwei Englischlehrer für die RKS

Von Elisabeth Hofmann-Mathes

Höchst. «Bei der Entscheidung um die Englischlehrerin Patricia Schütze geht es ums System», sagte gestern der Schulleiter der Robert-Koch-Schule Jürgen Sennlaub im Gespräch mit Elternvertretern und dem Landtagsabgeordneten Alfons Gerling (CDU). Die enttäuschten Eltern hatten die Entscheidung des ehemaligen Kultusministers Jürgen Banzer (CDU) nicht hinnehmen wollen und im Gespräch mit Sennlaub und Gerling noch einmal versucht Überzeugungsarbeit zu leisten.

«Unsere Kinder verlieren nicht nur eine gute Muttersprachlerin, sondern auch noch eine wichtige Vertrauensperson», sagte Elternvertreterin Anita Josbächer. Immer noch hoffen die Eltern auf Möglichkeiten, der Kanadierin Schütze einen besseren Vertrag anzubieten. Die hatte wegen der schlechten Besoldung nach Bundesangestelltentarif BAT-VII an der Schule gekündigt (wir berichteten).


Auch der Schulleiter bestätigte: «Natürlich ist BAT-VII unterbezahlt – Frau Schütze hat weniger verdient als unsere Sekretärin.» Doch die Entscheidung liege nicht bei ihm, sondern im Kultusministerium. Als nicht ausgebildete Lehrkraft sah der ehemalige Kultusminister Jürgen Banzer keine Möglichkeit, die Besoldungsgruppe anzuheben.

Es ist eine grundsätzliche Entscheidung, mit der der Gesetzgeber eine klare Trennlinie zwischen ausgebildeten Lehrkräften und nicht ausgebildeten Quereinsteigern zieht. Und das «ohne Ausnahme» erklärte Gerling.

Doch auf eben die Ausnahme von der Regel hoffen die Eltern. Sie bewerten die positiven Erfahrungen mit der Lehrerin höher, als ein pädagogisches Zertifikat.

«Es muss doch möglich sein, ein Verfahren zu entwickeln, das unabhängig von Zertifikaten die Fähigkeiten der Lehrerin testet», sagte Klassenelternbeirat Klaus Kaczmarczyk. Bei guter Befähigung solle es dann auch gutes Geld geben.

Bei allem Verständnis für die Situation, muss Schulleiter Jürgen Sennlaub aber «wieder zur Tagesordnung zurück kehren.» Und die heißt: Für die Kinder muss der Englischunterricht weitergehen.

Seine Botschaft: Zwei neue Englischlehrer stehen ab übernächster Woche für die Robert-Koch-Schule bereit. Der Unterricht für die 5. Klassen und die Klasse 6b und 7c ist damit wieder gewährleistet.

Die Freude der Eltern war verhalten. «Bei Frau Schütz wissen wir, was wir haben.» Sie kündigten an, weiterhin alle Möglichkeiten ausschöpfen zu wollen, um die Lehrerin für die Schule zurück zu gewinnen.

Und auch Landtagsabgeordneter Gerling versprach den Eltern erneut, die ganze Sache der neuen Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP) vorzulegen.