Lecker und lehrreich: Koch-Schule stellt sich vor

 

Vom 18.02.2002



Höchst. Es riecht nach Oregano und Basilikum, dampfende Kochtöpfe stehen auf dem Herd. Giusi (13) rührt noch einmal um. Jetzt kommt der Moment der Wahrheit: „Wer traut sich zu probieren?“ Jenny wagt es, schiebt sich einen Löffel voll mit Nudeln und Tomatensauce in den Mund. Erwartungsvolle Blicke. Schließlich Jennys Urteil: „Ist gar nicht so schlecht geworden.“

Zum ersten Mal haben die Schüler der siebten Klassen der Robert-Koch-Schule im Hauswirtschaftsunterricht gekocht, pünktlich zum Tag der offenen Tür der Realschule am Samstag Vormittag. Und zur Belohnung durften die Schüler das selbstgekochte Gericht natürlich auch aufessen.

Während es sich die Siebtklässler in der Schulküche schmecken ließen, brutzelte es auch oben in den Chemie- und Bioräumen. Die Produkte dürften allerdings weniger genießbar gewesen sein. Neugierig verfolgte die zehn Jahre alte Jiyan einen Versuch: Auf einem Glastellerchen lag eine Tablette. Mit der Pipette durfte Jiyan Alkohol auf die Tablette tropfen. Dann zündete die Lehrerin das Ganze an. Erst roch es nur ein bisschen komisch, doch dann wuchs plötzlich eine lange, schwarze Wurst aus der Tablette heraus. Jiyan staunte. Das Geheimnis: In der Tablette waren Salze, Zucker und Stärke enthalten. Als der Zucker verbrannte, bildete sich das schwarze Abfallprodukt.

Ein paar Meter weiter saßen Schüler der siebten Klassen am Computer und waren fleißig dabei, einen Text zu formatieren. „Die Aufgaben sind je nach Altersstufe unterschiedlich“, berichtete Christoph (16) neugierigen Eltern, denen er die Schule zeigte. Damit sich die Eltern im Gebäude besser zurecht fanden, wurden sie von Schülern der 10. Klasse der Robert-Koch-Schule durch das Haus geführt.

Ein spezielles Programm hatte die Robert-Koch-Schule für den Tag der offenen Tür bewusst nicht auf die Beine gestellt. Schulleiter Jürgen Sennlaub erläuterte: „Wir legen Wert darauf, dass nichts Extravagantes stattfindet. Wir machen hier Unterricht, und das nehmen wir auch ernst.“ Und so konnten sich die Eltern und Kinder die verschiedensten Unterrichtsstunden ansehen - egal ob Mathe oder Physik, ob Englisch oder Deutsch.

Zum zweiten Mal veranstaltete die Höchster Realschule am Samstag einen Tag der offenen Tür, speziell für Kinder, die in der fünften Klasse an die Schule kommen möchten. Mit dem Besuch war Sennlaub zufrieden. (sb)



 
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